Anzug des Herrn von Thale

Herr von Thale
Ausstattung eines Wolfenbütteler Hofbeamten um 1620

Nach seinem Epitaph in der Wolfenbütteler Hauptkirche ist dieser Herrenanzug gearbeitet. Um die Vorlage umzusetzen, wurden die Fertigungsweisen erhaltener Originale studiert, und so auch die auf der Grabplatte nicht sichtbaren Details stimmig ergänzt.

Ganz deutlich ist hier der Einfluß der spanischen Mode zu sehen, und in diesem Geiste wurden dann auch für den Herrn von Thale gedeckte Farben gewählt (der Grabstein selber ist unbemalt und weiß). Nur der Mantel sticht mit seinem dunklen, satten rot und seinem helleren Futter hervor und wirkt dieses ganz kleine bißchen flamboyant, ein Eindruck, der durch die dezent-eleganten, leuchtend roten Ziersteppnähte aus Seidenfaden noch verstärkt wird.

In Übereinstimmung mit weiteren im Landesarchiv recherchierten Informationen über die Lebenssituation des Herren (er versuchte offenbar mit viel Mühe, mit der eher kargen Hofrente einen angemessenen, und bei Hofe auch erwarteten, Lebensstil zu führen) wurde der Anzug aus feinem Wolltuch statt aus Seide gefertigt, und die Silberborten sind, wie auch auf dem Epitaph zu sehen, schmal und zurückhaltend eingesetzt.

Die gestickten, roten Knopflöcher dienen ebenso wie die silberfarbenen Kugelknöpfe aus Zinn (ebenfalls Reproduktionen nach einem historischen Vorbild), gleichermaßen der Zierde wie dem Verschluß.

Zu dem kompletten Ensemble gehören neben einem leinenen Hemd und geschnürten, langen Tuchstrümpfen noch Strumpfbänder und eine Schärpe aus Seide, die mit ihrem prächtigen, changierenden rot-gelb auf die Wolfenbütteler Hoffarben Bezug nimmt.

Freude am Detail: Die Silberborte, Kugelknöpfe und die gestickten roten Knopflöcher im Bild

Gut zu sehen hier die Zierstepperei in roter Seide auf dem Kragen, und radial auf dem Mantel

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Stand der Informationen: 21.2.2009